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Online-Vortrag „Klimaanpassung in der Praxis - Planungsinstrumente und Fördermöglichkeiten“

 

Klimaschutz und Klimaanpassung vereint im Wohnprojekt Wagnis 4 in München.

Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hochwasser beeinträchtigen die Lebensqualität von Menschen, Tieren und Pflanzen, insbesondere in Städten und Gemeinden. Um den Folgen des Klimawandels wirksam zu begegnen, müssen Klimaschutz und Klimaanpassung Hand in Hand gehen.

In einer gemeinsamen Veranstaltung der Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) und dem Klimazentrum (KliZ) des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) wurden am 15. September 2022 im Rahmen der „Woche der Klimaanpassung“ des Zentrums Klimaanpassung und des BMUV wirksame Maßnahmen, planungsrechtliche Instrumente und Förderungen mit Fokus auf Hitze- und Starkregenvorsorge und deren Umsetzung in der kommunalen Praxis vorgestellt und diskutiert.

Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass die größten Hemnisse und Hürden in der kommunalen Klimaanpassung vor Ort fehlende Ressourcen (Zeit, finanzielle Mittel, Personal und Fachwissen), sowie fehlende rechtliche Verpflichtungen sind. Aber auch das Verständnis für die Dringlichkeit des Problems fehle noch an vielen Stellen, so Referentin Tanja Gallenmüller vom Klima-Zentrum am Bayerischen Landesamt für Umwelt.

Praktische Tipps und Hinweise, wie man diesen Hürden begegnen kann, zeigten die beiden Praxisbeispiele "Freiflächenkonzept mit integriertem Regenwassermanagement im Wohnen am Illerpark“, vorgestellt durch Karen Bounaga (stellvertretende Leiterin der Hauptabteilung Stadtentwicklung, Projektleiterin der Quartiersentwicklung) und die Freiflächengestaltungssatzung der Stadt Coburg, präsentiert von Karin Engelhardt (Projektleitung für Innovation, Projektentwicklung und Partizipation, Stadt Coburg):

 

  • Bürger mitnehmen: Akzeptanz schaffen & frühzeitig miteinbeziehen

  • Rückhalt in der Bevölkerung muss da sein
  • Positive Aspekte in den Vordergrund stellen: Steigerung Immobilienwert, lebenswertere Innenstadt
  • Informieren: Schilder, Infoveranstaltungen, Mitmachaktionen (Förderprogramme für Informationsvermittlung nutzen!)
  • Mögliche Formate: Bürgerbeteiligungsverfahren, Wandelausstellungen

Mit welchen Argumenten kann eine größere Zustimmung für Klimaanpassungsmaßnahmen vor Ort gewonnen werden? Diese Frage beschäftige die Runde in der gemeinsamen Diskussion. Neben den sich häufenden Extrem-Wetterereignissen wie Starkregen, Unwetter und Hitze, kann durch den Einsatz von grüner und blauer Infrastruktur im Stadtgebiet ein Ort auch an Attraktivität für Bürgerinnen und Bürger gewinnen. Nach dem Motto "Vorsorge ist besser als Nachsorge" muss ein landfristiges Denken und ein allgemeines Problembewusstsein geschaffen werden.

Praxishilfe für ein Gelingen dieser Ziele:


    • Klimakommunikation von Klimafakten
    • Verwaltung nicht als „Einzelkämpfer“ sehen: Stakeholder miteinbeziehen, z.B. Industrie, Vereine
    • Maßnahmen so konkret wie möglich definieren z.B. mittels Qualitätshandbuch
    • Rechtliche Möglichkeiten nutzen und ggf. verschärfen, Stichwort Bauleitplanung
    • Einzelne Bausteine der Klimaanpassung schon bei der Planung mitdenken, z.B. auch einführen einer Klimaschutzcheckliste; gutes Instrument und gute Möglichkeit auch für neue Mitarbeiter, den "Standard" zu kennen
    • Ziel der doppelten Innenentwicklung bei der Klimaanpassung: Innen- vor Außenentwicklung; Begrünung nicht nur in der Fläche denken, auch Dächer, Fassade, Schulhöfe, Parks etc. miteinbeziehen
    • Austausch mit anderen Kommune oder staatlichen Organisationen: Angebote nutzen
    • Best-Practise Beispiele in der Kommune und den Bürger*innen vorstellen